Die Klinik für Traumatologie ist spezialisiert auf die Behandlung von Verletzungen aller Art. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Mehrfach- und Schwerverletzten sowie auf Verletzungen im Bereich von Becken und Wirbelsäule. Dazu gehören auch der Einsatz von künstlichen Hüftgelenken sowie die Behandlung von Extremitäten- und Abdominalverletzungen.
Die enge Zusammenarbeit mit den Nachbardisziplinen wie der Plastischen Chirurgie, der Handchirurgie und der Neurochirurgie sowie der chirurgischen Intensivmedizin garantiert eine optimale Versorgung aller Patientinnen und Patienten.
Seit 2014 ist die Klinik für Traumatologie ein zertifiziertes Alterstraumazentrum in enger Kooperation mit der Klinik für Altersmedizin, dem Institut für Notfallmedizin sowie dem Institut für Anästhesiologie. Das Jahr 2021 war weiterhin geprägt von der COVID-19-Pandemie. Im Jahr 2021 wurden erneut viele Patienten im Alter von über 70 Jahren durch das Alterstraumazentrum der Klinik für Traumatologie behandelt. Knapp zwei Drittel dieser Patientinnen und Patienten konnten erfolgreich in die häusliche Umgebung oder eine anschliessende Rehabilitation entlassen werden.
Seit 2011 ist die Klinik für Traumatologie als überregionales Traumazentrum von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zertifiziert. Als solches erfasst die Klinik systematisch und detailliert Daten schwerverletzter Patientinnen und Patienten (Alter > 15 Jahre, ISS > 15 oder AIS Schädelverletzung ≥ 3) vom Unfallort bis zur Entlassung aus der Klinik. Die Dokumentation erfolgte auch für den Bericht 2021 nahezu vollständig (95 bis 100 Prozent der Fälle sind gut dokumentiert). Damit hat die Klinik wieder eine hohe Dokumentationsqualität erreicht. Gleiches gilt für das weniger umfangreiche Schweizer Trauma Register, das ebenso von der Klinik für Traumatologie als eines der zwölf zugelassenen Schweizer Zentren für die Versorgung von polytraumatisierten Patient*innen im Rahmen der Hochspezialisierten Medizin (HSM) betrieben wird.
Mortalitätsraten und Prozesskennzahlen
Ein zentrales Element der Qualitätssicherung im TraumaRegister DGU® (TR-DGU) ist der Vergleich der beobachteten Mortalitätsrate der eigenen Patient*innen mit einer aus dem Schweregrad der Verletzungen abgeleiteten Prognose. Zur Berechnung dieser Prognose wird der im TraumaRegister DGU® entwickelte RISC II Score herangezogen (RISC II = Revised Injury Severity Classification, Version II; Lefering 2014): Im Bericht von 2021 lag die Mortalitätsrate der primär versorgten Patient*innen deutlich unter dem prognostizierten Wert und ergab eine standardisierte Mortalitätsrate von 0.67. Dies weist auf eine erfolgreiche und gute Versorgung des schwerstverletzten Patientenkollektivs hin (Tabelle 1).
Auch die klinische Prozessqualität lässt sich mit dem deutschen TraumaRegister DGU® vergleichen. Dabei werden relevante Kennzahlen ausgewiesen, die mit dem Behandlungsergebnis der Versorgung im Zusammenhang stehen. Die Resultate des Berichts 2021 zeigen, dass am USZ die Diagnostik trotz aufwendiger Isolationsmassnahmen zum Eigen- und Patientenschutz sehr zügig erfolgte (Tabelle 2). Die Dauer bis zur Erstaufnahme liegt ebenso im Normbereich und unterscheidet sich nicht signifikant vom Mittelwert des Kollektivs (Tabelle 3).