Berichte 2020

Klinik und Poliklinik für Innere Medizin

Die Klinik und Poliklinik für Innere Medizin konzentriert sich auf das Stellen von Diagnosen und die Betreuung von Patient*innen mit komplexen und mehreren Krankheiten sowie auf einige weitere Spezialgebiete. 

Das Team der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin pflegt dabei eine enge und koordinierte Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachkliniken und fügt alle Informationen und Befunde zu einem Gesamtbild zusammen. Oberster Anspruch dabei ist, die individuellen Bedürfnisse, Werte und Präferenzen in alle anstehenden Entscheidungen für Abklärung und Behandlung auf der Basis neuester Erkenntnisse einfliessen zu lassen. Die Klinik und Poliklinik für Innere Medizin besteht aus verschiedenen Abteilungen, ambulanter und stationärer Medizin sowie zahlreichen Spezialsprechstunden.

Ein wesentlicher Bestandteil der Qualitätsstrategie der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin ist die regelmässige Durchführung von Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen (MuM). Definierte Ziele der MuM sind unter anderem, die Ursachen und Einflussfaktoren der Entstehung von Fehlern zu erkennen, potenziell beeinflussende Faktoren zu erheben und zu verstehen, um die Prozesse im klinischen Alltag betreffend Behandlungsqualität und Patientensicherheit zu optimieren.

Durch die Einführung unseres «Visitenstandards» ist ein wesentlicher Eckpfeiler für ein standardisiertes, interprofessionelles Vorgehen im Ablauf der Visiten gesetzt worden, der eine positive Auswirkung auf die Patientenversorgung hat. Eine erste Evaluation ist Ende 2022 geplant, in der unter anderem Zahlen zur Patientenzufriedenheit, Mitarbeitendenzufriedenheit und Effektivität (Entlassungsmanagement, Verweildauer, Rehospitalisation) untersucht werden. 

Wiedereintritte innerhalb von 18 Tagen

Für den stationären Bereich weist die Klinik als einen Qualitätsindikator den Anteil der Patient*innen, die wieder eingetreten sind, im Jahresvergleich aus. Um ungeplante Rehospitalisationen zu vermeiden, erhalten alle Patient*innen bereits beim Austritt einen provisorischen Bericht, die sogenannte Synopse, um die Behandlungskontinuität zu halten. 

Wiedereintritte

Quelle: Routinedaten, Klinik für Innere Medizin, Prof. Dr. med. Christoph A. Meier, Klinikdirektor, PD Dr. med. Martina Kleber, Stv. Klinikdirektorin (bis 31.07.2022)

2021 2020 2019 2018
Anzahl Rehospitalisationen 37 38 50 38
Anteil Rehospitalisationen in Prozent 3.0 2.6 3.2 2.4

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Komplexes Krankheitsbild: Anorexia nervosa

Eines der Spezialgebiete der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin ist die Behandlung von hochkomplexen Patient*innen mit Anorexia nervosa. Diese Patientinnen und Patienten haben ein schweres psychiatrisches Krankheitsbild, das mit einer, im Verhältnis zu anderen psychiatrischen Erkrankungen, hohen Letalität einhergeht. Sie leiden infolge des massiven Untergewichts sehr oft an somatischen Folgeerscheinungen wie Herzrhythmus- und Elektrolytstörungen, Starvation-induced Autophagy, Aspirationspneumonien, Refluxösophagitis und pathologischen Frakturen. 

Zum Teil benötigen diese Patient*innen im Verlauf ihres stationären Aufenthalts auch eine intensivmedizinische Behandlung (zur Sedation und Zwangsernährung). Zum multiprofessionellen Behandlungsteam gehören Ärzt*innen, Bezugspflegende, Ernährungsberater*innen und Ergo-/Physiotherapeut*innen.