Berichte 2020

Strategische Projekte

Das USZ verfolgt konsequent die von Spitalrat und Spitaldirektion verabschiedete Strategie USZ 2025 und ist derzeit daran, die nächste Strategie-Etappe «USZ 2030» vorzubereiten. Die Digitalisierung wird hierbei weiterhin eine entscheidende Rolle einnehmen wie auch die bauliche Gesamterneuerung des Hauses. Das USZ befindet sich auch in Zukunft in einem kompetitiven Marktumfeld und arbeitet fokussiert daran, die Organisation in nachhaltige Strukturen zu überführen, interne Abläufe stetig zu verbessern und die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen für eine integrierte Versorgung voranzutreiben. Im Mittelpunkt stehen eine hohe Behandlungsqualität und die Sicherheit der Patient*innen. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die Aus-, Weiter- und Fortbildung der Mitarbeitenden. Neue technische Möglichkeiten bieten elementare Chancen und werden in verschiedenen Projekten aktiv genutzt.

Neuausrichtung Kerngeschäft

Das USZ hat 2021 seine Strukturen im Kerngeschäft grundlegend geprüft und neu organisiert. Damit reagiert es nicht nur auf die Empfehlungen der Politik. Ziel ist es vielmehr auch, dem Kerngeschäft zu ermöglichen, sich wieder auf seine zentralen Aufgaben in der Patientenversorgung, Forschung und Lehre fokussieren zu können. Die im Rahmen der Reorganisation neue Zuordnung der Kliniken in drei grosse medizinische Bereiche sowie die klaren Führungsstrukturen für Ärzteschaft, Pflege und MTTB ermöglichen eine stringente Steuerung und damit eine konsequente, abgestimmte Weiterentwicklung der Fachgebiete. Eine grosse Stärke am USZ ist dabei die interprofessionelle Zusammenarbeit, die weiter gefördert wird. Die neue Organisation bietet zudem die Chance, den bereits eingeschlagenen Weg bereichsübergreifender Betriebsplattformen voranzutreiben, auf denen fachliche Kräfte und Spezialisierungen organisatorisch gebündelt werden. Dies bedeutet nicht nur eine Entflechtung ineffizienter Silostrukturen, sondern stärkt die einzelnen Disziplinen und deren Zusammenarbeit. 

Patient*innensicherheit erhöhen

Im Jahr 2021 konnte auf den sechs Intensivstationen des USZ die Einführung des elektronischen Patientendatenmanagementsystems (PDMS) in der Intensivmedizin, Anästhesiologie und Neonatologie abgeschlossen werden. Mit PDMS ist es möglich, vormals papierbasierte Patientendaten, ärztliche Verordnungen, medizinische und pflegerische Leistungen sowie Verbrauchsmaterial und Medikamente während eines Aufenthalts zu erfassen, zu dokumentieren, auszuwerten und zu teilen. Diese Lösung erhöht nicht nur die Qualität der Leistungserfassung und Patient*innensicherheit, sondern unterstützt auch die Bewirtschaftung und Kommunikation durch ortsunabhängig abrufbare Daten, übersichtliche Auswertung und grafische Darstellung. Das System dient zudem als wichtige Forschungsgrundlage und trägt durch elektronisch unterstützte Workflows erheblich zur Entlastung der Mitarbeitenden von Routine- und Administrationsarbeiten bei.

Stationäre Abläufe und Bettennutzung optimieren

Im Rahmen der Gesamterneuerung des USZ und unter Betrachtung zukünftiger Entwicklungen in der Versorgung von Patientinnen und Patienten wird sich die Bettenanzahl am USZ perspektivisch reduzieren. Entsprechend müssen die vorhandenen Kapazitäten als grundlegende Ressource optimal genutzt werden. Das Projekt «Zentrales Belegungsmanagement» setzt hierbei an den Prozessen zur Planung von Eintritten, Verlegungen und Austritten an. Durch die Zentralisierung und Verbesserung der Abläufe stellt das USZ sicher, dass den Kliniken die notwendigen Bettenkapazitäten zur Behandlung von Patient*innen planbar zur Verfügung stehen und die Betten USZ-weit bedarfsgerecht ausgelastet sind. Unterstützt wird dies durch eine stationäre Kapazitätsplanung für elektive wie auch Notfalleintritte. Die neuen Prozesse reduzieren den Koordinationsaufwand für Kliniken und Dispositionen erheblich. Zudem wird über die gebündelte Steuerung sichergestellt, dass Patient*innen nur so lange am USZ bleiben, wie es für ihre Genesung notwendig ist.

Über die USZ-Grenzen hinweg einen integrierten Patientenpfad ermöglichen

Für rund 3’400 Patient*innen im Jahr schliesst sich nach dem stationären Aufenthalt am USZ eine Rehabilitation in einer Fachklinik an. Der hohe zeitliche und administrative Aufwand, bis der Übertritt tatsächlich stattfinden kann, geht nicht nur zu Lasten der Qualität einer lückenlosen integrierten Versorgung der Patient*innen, sondern zieht für das USZ wirtschaftliche Verluste durch überdurchschnittlich lange Liegezeiten nach sich. Im Rahmen des Projekts «Optimierte Reha-Austritte» wurden diese Herausforderungen angegangen. Im Fokus der Massnahmen standen dabei verbesserte Abläufe im USZ Reha Center, eine effizientere Zusammenarbeit mit den Rehakliniken sowie ein verbindlicher und standardisierter Austrittsprozess. Technisch unterstützt wird der neue Reha-Austrittsprozess durch ein digitales Abfragetool, das Wartezeiten in den Rehakliniken erfasst und die Notwendigkeit von Einzelanfragen reduziert. Im ebenfalls neuen Verlegbarkeitstool im Klinikinformationssystem werden ausserdem Übertrittszeitpunkte prognostiziert und erfasst. Im Ergebnis konnte mit den umgesetzten Massnahmen eine Reduktion der verlängerten Liegedauer um 1.3 Tagen erzielt werden. Dies bedeutet nicht nur eine zügigere Anschlussbehandlung und verbesserte Servicequalität für die Patient*innen, sondern auch 3’500 frei werdende Bettentage am USZ und damit eine verbesserte Ressourcenauslastung.

Chancen von Technologie und Digitalisierung in der Bildung nutzen

Im vergangenen Jahr konnte das USZ auch als Bildungsanbieter einen grossen Schritt in Richtung digital unterstützte Aus-, Fort- und Weiterbildung machen. So stehen alle Bildungs- und Kursangebote neu auf einem zentralen Learning Management System (LMS) zur Verfügung, das auch von betriebsexternen Personen genutzt werden kann. Die einfache Organisation und Administration des Kurskatalogs und die strukturierte Aufbereitung der Lerninhalte bietet den Anwender*innen eine übersichtliche und nutzungsfreundliche Plattform für alle Bildungsangebote am USZ. Mit dem LMS kann das USZ noch besser die ärztliche und pflegerische Aus-, Fort- und Weiterbildung der Leistungszentren unterstützen und die Talente seiner Mitarbeitenden weiterentwickeln.