Mit jährlich über 2’200 behandelten Patient*innen zählt die Klinik für Radio-Onkologie am USZ zu einem der grössten Zentren für Strahlentherapie in der Schweiz. Nur durch die optimale Zusammenarbeit der verschiedenen, am Behandlungsprozess beteiligten Berufsgruppen (Ärzt*innen, Physiker*innen, MTRA, Sekretariat, Pflege) können wir unsere hohen Qualitätsansprüche gewährleisten. Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung unserer Prozesse ist uns ein zentrales Anliegen und wird jährlich durch die anerkannte Zertifizierung nach der DIN EN ISO 9001:2015 bestätigt. Die Patientin, der Patient steht dabei immer im Zentrum unseres Handelns.
Um die Fortschritte sichtbar und messbar zu machen, setzten wir uns ambitionierte Ziele. Ein besonderes Highlight und eine Auszeichnung der Innovation durch Fortschritt war die Inbetriebnahme des schweizweit ersten MRI-Linearbeschleunigers Ende 2019. Dieser MRI Linac kombiniert MRI-Bildgebung und Bestrahlung. Die integrierte MRI erlaubt eine sehr detailgetreue Darstellung des Tumors und der umliegenden Organe in jeder Körperregion. Dadurch können wir noch präziser und schonender für jeden Patienten eine optimale Therapie anbieten. Im Jahr 2021 wurden die Patientenzahl nochmals deutlich gesteigert und es wurden bereits über 240 Patienten an diesem Gerät bestrahlt.
Auch 2021 war durch die Pandemie geprägt. Trotz dieser Herausforderung und vieler kurzfristiger Ausfälle konnte in der Klinik für Radio-Onkologie die Versorgung der Patientinnen und Patienten jederzeit mit gewohnter Qualität durchgeführt werden und ihre Anzahl ist 2021 kontinuierlich weiter angestiegen auf über 2’200 Patientinnen und Patienten.
Vernetzung und Qualitätssteigerung
Im Online Symposium «5×5» haben internationale Expertinnen und Experten aktuelle Entwicklungen der Radio-Onkologie vorgestellt, die eine Bestrahlungsbehandlung in nur noch maximal fünf Behandlungssitzungen ermöglicht. Diese Konzepte sind am USZ konsequent umgesetzt und die Anmeldung von >2’000 Teilnehmenden am Symposium beweist die hohe Relevanz dieser Themen.
Auch die MRI-basierte interstitielle Brachytherapie wurde 2021 weiter ausgebaut. Durch einen sehr gut besuchten mehrtägigen Workshop im März 2021 konnte die Vernetzung mit den zuweisenden Kolleginnen und Kollegen weiter verbessert werden.
Sechsmal jährlich werden auch in der Klinik für Radio-Onkologie MuM-Konferenzen durchgeführt. In diesen Konferenzen erfolgt ein Austausch über alle Berufsgruppen hinweg. Dabei werden Probleme besprochen und Abläufe verbessert. Um möglichst vielen Mitarbeitenden eine Teilnahme zu ermöglichen, wird während der Konferenz keine Bestrahlung durchgeführt.
Sehr wichtig für die Vorbereitung sind die CIRS-Meldungen, die von den Mitarbeitenden bei Problemen hinterlegt werden. Im Jahr 2021 gingen insgesamt 130 Meldungen über Prozessabweichungen ein. Dank dieser Meldungen konnten internen Prozesse verbessert werden und das Verständnis und die Zusammenarbeit zwischen Ärzteschaft, MTRA, Physiker*innen, Dosimetrist*innen, dem Sekretariat und der Pflege wird gefördert.
Gleichbleibend hoch ist die Patientenzufriedenheit über die letzten Jahre. Auch 2021 sind >95 Prozent unserer Patientinnen und Patienten sehr zufrieden mit der Behandlung und Versorgung in der Klinik für Radio-Onkologie. Auch darin zeigt sich die etablierte Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen.
Quelle: Klinik für Radio-Onkologie, Prof. Dr. Matthias Guckenberger, Klinikdirektor