Die Klinik für Altersmedizin im USZ verfolgt ein umfassendes Konzept der modernen interdisziplinären Altersmedizin – von der Prävention bis zur akutmedizinischen Behandlung von Menschen in der zweiten Lebenshälfte.
Seit 2017 ermöglicht eine enge Zusammenarbeit der Universitären Altersmedizin am Universitätsspital Zürich und am Stadtspital Zürich, gefestigt durch eine gemeinsame Leitung der Kliniken und ein gemeinsames Ausbildungscurriculum für Ärzt*innen und Pflegefachpersonen, dass Patient*innen ab 65 Jahren aller Fachdisziplinen am USZ Zugang zu einer intensiven und interprofessionellen Frührehabilitation erhalten.
Der Universitäre Geriatrie-Verbund Zürich stärkt zudem die Zusammenarbeit vorerst mit den städtischen Pflege- und Alterszentren in der innovativen Behandlung und Nachbehandlung älterer Patientinnen und Patienten.
Im akuten Krankheitsfall hat neben einer optimalen akutmedizinischen Behandlung die Verhinderung von Mobilitäts- und Autonomieverlust höchste Priorität. Die Mehrheit der Patient*innen der Klinik für Altersmedizin profitiert parallel zur akutmedizinischen Behandlung von einer intensiven und interprofessionellen Frührehabilitation mit täglichen Trainingseinheiten, aktivierender Pflege und belegten Ernährungskonzepten zum Muskelaufbau. Dieses Angebot kommt insbesondere Patientinnen und Patienten ab 70 Jahren mit sturzbezogenen Verletzungen zugute, die im ISO-zertifizierten Zentrum für Alterstraumatologie behandelt werden.
Qualitätsindikator für Behandlungserfolg
Als Basis für die individualisierte Behandlung der Patientinnen und Patienten dient eine umfassende Untersuchung: das altersmedizinische Assessment.
Das zentrale Element des Assessments ist die objektive Prüfung der Funktionalität bezogen auf ADL (Aktivitäten des täglichen Lebens), IADL (instrumentale Aktivitäten des täglichen Lebens), Mobilität, Gleichgewicht, Kraft, Hören, Sehen und Gedächtnis. Untersucht werden zudem akute und chronische Erkrankungen, Malnutrition, Medikamente und psychosoziale Ressourcen. Das umfassende geriatrische Assessment wird von Ärztinnen und Ärzten, von speziell ausgebildetem Assessment-Fachpersonal und von Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten durchgeführt und dauert etwa zwei Stunden. Anhand der Ergebnisse wird ein individueller und umfassender Behandlungsplan mit klaren Zielen für die Patientinnen und Patienten erarbeitet. Das Assessment findet beim Eintritt und Austritt statt. Dadurch kann ein individueller Behandlungserfolg, insbesondere bezogen auf die Funktionalität, erfasst werden.
Im Durchschnitt konnte die physische Funktionalität der Patientinnen und Patienten, gemessen am SPPB (Short Physical Performance Battery), um rund 24 Prozent verbessert werden. Der Median der Verbesserung (absolut) betrug wie in den vergangenen Jahren 1 Punkt.