Im diesjährigen Qualitätsbericht beleuchten wir zudem das Thema «Medizin für alle». Das USZ hat einen vollumfänglichen Leistungsauftrag für alle Patientinnen und Patienten rund um die Uhr. Dies verpflichtet und motiviert uns, allen Patientinnen und Patienten unsere teils hochspezialisierte Medizin zukommen zu lassen. Die gesundheitliche Chancengleichheit ist uns ein grosses Anliegen. Über den gesetzlichen Auftrag hinaus gehört diese zum ethischen Verständnis unseres Auftrags gegenüber all den Menschen, die wir im USZ behandeln.
Was hat gesundheitliche Chancengleichheit mit Qualität zu tun?
«Health equity» oder gesundheitliche Chancengleichheit ist eine Dimension der Qualität und als solche verankert in der aktuellen Qualitätsstrategie des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Das schweizerische Gesundheitssystem beruht auf dem Prinzip der Offenheit und Solidarität. Es muss für alle zugänglich sein – unabhängig von Sprache, Herkunft, sozialem Status und Bildungsniveau.
Das USZ will auch dieser Qualitätsdimension Rechnung tragen: Seit 2017 sind wir Mitglied des Netzwerkes Swiss Hospitals for Equity. Ein interner Bericht des Klinischen Ethikkomitees und der Ethikverantwortlichen am USZ, der konzeptionelle und ethische Grundlagen sowie die Herausforderungen und Ressourcen im Umgang mit patientenbezogener Vulnerabilität beschreibt, dient uns als Kompass. So wollen wir unsere Aufmerksamkeit allen Patientinnen und Patienten widmen, die besondere Voraussetzungen mitbringen; sei es, dass sie die gängigen Sprachen am USZ nicht verstehen, als Kind in einem Akutspital für Erwachsene liegen müssen, keine Kostendeckung vorweisen oder krankheitsbedingt keine Entscheidungen mehr treffen können, die ihr eigenes Wohlergehen betreffen. Eine solche Verletzlichkeit kann jede und jeden von uns treffen.
Mit dem Fokusthema «Medizin für alle» und weiteren zahlreichen Berichten gewähren wir auch für das Jahr 2021 einen vielfältigen Einblick in unsere Qualität und Sicherheitskultur.