Im Berichtsjahr konnte die Schere zwischen der Ertrags- und Aufwandsentwicklung, die sich 2020 weit geöffnet hatte, geschlossen werden und es zeichnet sich ein positiver Trend ab. Das Jahresergebnis verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um CHF 33.8 Mio. Dennoch schliesst das USZ das Jahr 2021 mit einem Verlust von CHF 14.2 Mio. ab, dies bei einem Umsatz von knapp CHF 1.5 Mrd. Die Anzahl stationärer Austritte nahm gesamthaft gegenüber dem Vorjahr um 2.1% zu. Ein deutliches Wachstum erfolgte mit +12% im ambulanten Bereich. Das USZ trug auch im zweiten Pandemiejahr wesentlich zur Bekämpfung von COVID-19 bei. Während der fünf Pandemiewellen kam es jedoch zu weniger elektiven Eingriffen. War in der ersten und zweiten Welle primär die Infrastruktur der Engpass, so waren in den folgenden Wellen die personellen Ressourcen der limitierende Faktor. Insgesamt behandelte das USZ im Berichtsjahr 1’020 stationäre Patient*innen mit COVID-19 und teilweise schweren Komorbiditäten aus 16 Kantonen, rund ein Drittel davon auf der Intensivstation.
Ambulante Behandlungen zunehmend auch für komplexe Diagnosen
Die Bedürfnisse der Patient*innen einerseits und die Möglichkeiten medizinischer Behandlungen andererseits lassen eine weitere Verschiebung von stationär zu ambulant erwarten. Dies gilt nicht nur für einfache Krankheitsbilder, sondern zunehmend auch für komplexe Diagnosen und Behandlungen. Das USZ kommt diesen Bedürfnissen mit dem ambulanten Gesundheitszentrum am Flughafen Zürich und der aktiven Förderung ambulanter Behandlungen entgegen.
Neue Organisation im Kerngeschäft
Um für die nächsten Jahre die notwendige wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erlangen, strebt das USZ in den kommenden Jahren die Rückgewinnung verlorener Marktanteile im stationären und eine Erhöhung der Kostendeckung im ambulanten Bereich an. Dies soll u. a. durch eine bessere Nutzung der Ressourcen erreicht werden. Dafür wurde das Kerngeschäft am 1. Januar 2022 in eine neue Organisation überführt. Dank der neuen Organisation werden fachliche Kräfte und Spezialisierungen organisatorisch gebündelt und Infrastrukturen effizienter genutzt.
Hochspezialisierte Medizin trotz Pandemie
Die Pandemie hat auch 2021 den Alltag im Spital stark geprägt. Insbesondere die Spitzenbelastung der Intensivstationen hat zu Kapazitätseinschränkungen geführt und den Mitarbeitenden viel abverlangt. Sie haben über eine sehr lange Zeit eine ausserordentliche Leistung erbracht. Das USZ konnte im zweiten Pandemiejahr auf seine grosse organisatorische und medizinische Erfahrung bei der Behandlung von an COVID-19 erkrankten Patient*innen zurückgreifen. Als Zentrumsspital hat es zudem einen Auftrag in der hochspezialisierten Medizin. Auch während der Pandemie gelang es, allen Patient*innen die notwendige medizinische Betreuung und den Zugang zur Spitzenmedizin zu ermöglichen.
Baueingabe für Campus MITTE1|2 eingereicht
Am 4. Oktober 2021 wurde planmässig die Baueingabe für das Neubauprojekt Campus MITTE1|2 eingereicht. Dies stellt einen weiteren wichtigen Schritt in der dringend notwendigen baulichen Gesamterneuerung des USZ dar. Bis Ende des Berichtsjahres wurden die Gebäude im Baufeld in einer komplexen Rochade weitgehend geräumt. Läuft alles nach Plan, sollte das USZ die Baubewilligung im Frühling 2022 erhalten. Die Inbetriebnahme ist für 2028 vorgesehen.