Nachhaltigkeit
Energiemanagement
Energieeffizienz verbessern
Als Grossenergieverbraucher verfolgt das USZ seit 2008 das Ziel, seine Energieeffizienz jährlich um 1.5% zu verbessern. Dazu hat das USZ ein Energiemanagement und eine Energiepolitik mit strategischen Grundsätzen zum nachhaltigen Umgang mit den Energieressourcen eingeführt. Der Energiezielpfad konnte seither stets klar übertroffen werden. 2017 erhielt das USZ als erstes Schweizer Spital ein Energiemanagement-Zertifikat nach ISO 50001. Auch im Berichtsjahr wurde die Zertifizierung erfolgreich bestätigt.
Ökologische Energieversorgung
Der Strom am Campus stammt zu 90% aus Wasserkraft und zu 10% aus Windkraft und ist somit zu 100% erneuerbar. Ab 2022 wird der Strom zu 100% aus Windkraftanlagen erzeugt. Der Wärmebedarf wird mit Fernwärme aus 78% CO2-neutralen Quellen gedeckt: 63% der Wärme stammen von der Kehrrichtverbrennungsanlage und rund 15% vom Holzheizkraftwerk. Nur zur Deckung von Winter- und Spitzenlasten werden aktuell noch 22% der Fernwärme mit Gas und Öl erzeugt.
Die Energieversorgung des USZ wird zukünftig noch ökologischer: Die Fernwärme soll bis im Jahr 2040 ohne fossile Spitzenlastdeckung auskommen und wird somit zu 100% CO2-neutral.
Auch die Kälteversorgung des USZ erfüllt hohe ökologische Standards. Für die Kälteerzeugung im Sommer wird überschüssiger Dampf aus der Kehrrichtverbrennung verwendet, der zu dieser Jahreszeit nicht für Heizzwecke verwendet werden kann. Im Winter wird die Abwärme der Kältemaschinen ins Energierückgewinnungsnetz des USZ abgegeben und für die Gebäudeheizung eingesetzt.
Neubau benötigt massiv weniger Energie
Bis Mitte der 2040er-Jahre wird der jährliche Energiebedarf infolge der baulichen Gesamterneuerung massiv sinken. Die Gebäude MITTE1 und MITTE2 der ersten Neubauetappe werden über begrünte Fassaden- und Dachflächen, Photovoltaik-Elemente sowie über eine Kältemaschine mit natürlichem und CO2-neutralem Ammoniak-Kältemittel verfügen.
Das im Berichtsjahr erarbeitete Wärme- und Kälteversorgungskonzept der baulichen Gesamterneuerung verfolgt eine energieeffiziente Low-Exergie-Strategie, die sich durch möglichst tiefe Wärme- und möglichst hohe Kältenetztemperaturen auszeichnet. Dadurch werden Energieverluste in der Erzeugung und Verteilung minimiert sowie die grösstmögliche Abwärmenutzung sichergestellt. Durch die Nutzung von Fernwärme und den Einsatz von Erdsonden-Wärmepumpen und Kältemaschinen wird die zukünftige Energieversorgung CO2-neutral.
Umwelt
Nachhaltigkeit im Bereich Supply Chain Management USZ
Aufbereitungseinheiten für Medizinprodukte (AEMP) sind ressourcenintensive Grossverbraucher in Spitälern. Bei der im Sommer 2020 in Betrieb genommenen AEMP USZ wurde bei der Planung auch auf den Aspekt der Nachhaltigkeit ein grosses Augenmerk gelegt. Das hat sich bewährt.
Die Anlage in Schlieren wurde bezüglich Mediennutzung (Wärme, Strom, Wasser) mit verschiedenen Rückkoppelungssystemen optimiert. Es war und ist dem USZ ein grosses Anliegen, dass der ökologische Fussabdruck der AEMP so gering wie möglich ist.
Auch setzen die Verantwortlichen mit dieser Versorgungseinrichtung ein klares Zeichen für den Einsatz von Mehrweginstrumenten. Unter Berücksichtigung aller Aspekte inklusive Rohstoffgewinnung, Herstellung, Transporte, Aufbereitungszyklen sowie Entsorgung der Instrumente belasten die Mehrweginstrumente die Umwelt deutlich weniger.
Weiter konnte im Jahr 2021 bereits der erste externe Kunde einer privaten Spitalgruppe mit Dienstleistungen aus der AEMP USZ versorgt werden. Eine gemeinsame Nutzung dieser Plattform, in einem zunehmend anspruchsvollen regulatorischen Umfeld, ist ökonomisch, ökologisch und auch sozial für alle Beteiligten interessant.
Reduktion Foodwaste Zugangsessen um 60 Prozent
Zugangsessen sind frisch zubereitete Mahlzeiten, die als Reserve für Patient*innen, die nicht im System erscheinen oder noch nicht erfasst sind, bestellt werden. Ein beträchtlicher Teil der Zugangsessen musste jeweils entsorgt werden, weil sie nicht zum richtigen Zeitpunkt, in der korrekten Anzahl oder auf der richtigen Abteilung vorhanden waren. Das führte zu einem beträchtlichen jährlichen Foodwaste. Mit verschiedenen Massnahmen konnten die Zugangsessen auf 17’000 Portionen pro Jahr reduziert werden. Dafür wurde zum Beispiel die Bestellmöglichkeit für die Essen bedarfsgerecht angepasst und die Auswahl des rund um die Uhr verfügbaren Angebots auf den Abteilungen erweitert.