Clinical Trials Center (CTC)
Das CTC unterstützt Forschende am USZ sowie der UZH-assoziierten Spitäler und Kollaborationspartner bei der Planung und Durchführung klinischer Studien gemäss Schweizerischem Humanforschungsgesetz und internationalen Good-Clinical-Practice-Richtlinien (ICH GCP).
Trotz der anhaltenden COVID-19-Pandemie war die CTC-Belegschaft in der Lage, Forscher*innen am USZ gezielt zu unterstützen. Dafür wurde die Priorisierung der Forschungsprojekte teilweise angepasst. Verschiedene Abteilungen des CTC waren in die Vorbereitung und Durchführung von lokalen, nationalen und internationalen klinischen COVID-19-Studien und Forschungsprojekten nach HFV involviert. In enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Infektiologie hat das CTC die COVID-19-Projekte am USZ koordiniert und begleitet und ein Konzept für Long-Covid in die Wege geleitet.
Die vom CTC etablierte Bio- und Datenbank mit Daten und Proben von COVID-19- und Post-COVID-19-Patient*innen wird regelmässig durch verschiedene Forschungsgruppen genutzt, um relevante Fragestellungen zu untersuchen. Die Vergabe der Proben erfolgt durch das Research Biobanking Service Center (RBSC), die Herausgabe von Daten über die IT der Direktion Forschung und Lehre.
Die regulären Forschungstätigkeiten am USZ wurden fortgesetzt, die Mitarbeitenden befanden sich jedoch nach Möglichkeit im Homeoffice. Die CTC-Mitarbeitenden konnten dennoch die Arbeit in ihren angestammten Projekten weiterführen.
2021 wurden am CTC 136 neue Projekte erfasst und bearbeitet. Während der Berichtsperiode waren die Abteilungen des CTC an insgesamt 458 aktiven Projekten beteiligt. Davon erhielten 27 Forschungsprojekte Fördergelder durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF), ein Projekt wurde von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) genehmigt.
2021 wurde am CTC eine zentrale Kontaktstelle für neue Forschungsfragen etabliert. Diese nimmt die Anfragen für Beratungen zu Daten und Proben und/oder kostenpflichtigen CTC-Services für Forschungsvorhaben, Audits sowie kostenpflichtige Beratungen entgegen, koordiniert diese CTC-intern und schliesst Dienstleistungsverträge zwischen Kunden und dem CTC ab. So konnten Beratungen zu 64 Anfragen zu kostenpflichtigen CTC-Leistungen angeboten und 35 Leistungsverträge abgeschlossen werden.
In enger Zusammenarbeit mit dem Data Governance Board (DGB) wurden Beratungen zu Forschung mit Daten und Proben durchgeführt, insgesamt wurden 308 DGB-Anträge durch das CTC bearbeitet.
Das Team des Qualitätsmanagements (QM) hat das CTC erfolgreich durch das ISO 9001:2015-Überwachungsaudit begleitet.
Zentrum Physiotherapie Ergotherapie Forschung (ZPEF)
In Zusammenarbeit mit diversen Kliniken des USZ, der ETH Zürich (D-HEST) und externen Partnern konnten Projekte im Bereich der Tele-Rehabilitation, des kognitiv-motorischen Trainings sowie der Überprüfung der Eigenschaften bei Messinstrumenten entwickelt, durchgeführt, evaluiert und in Fachzeitschriften publiziert werden. Auch 2021 gaben Wissenschaftler*innen des ZPEF als Dozenten ihr Wissen über ihre Forschungstätigkeiten an (inter-)nationalen (Fach-)Hochschulen, Universitäten und Symposien weiter.
Research Biobanking Service Center (RBSC)
Mit seiner Infrastruktur unterstützt das RBSC Forschende am USZ mit der Lagerung und Verwaltung von Proben in Humanforschungsprojekten. 2021 konnte das Projekt zur Implementierung der Probenverwaltungssoftware CentraXX abgeschlossen und als USZ-weite Lösung in Zusammenarbeit mit der IT der Ärztlichen Direktion in den Betrieb überführt werden. Die 2020 gemeinsam mit dem Institut für Klinische Chemie ausgeschriebene zentrale Proben-Prozessierungs-Strasse für Biobankproben wurde 2021 beschafft und in den Test- und Implementierungsbetrieb überführt. In Betrieb genommen wurde auch das roboterisierte –80 °C-Lagersystem SAM HD (Kapazität 75’000 Proben) für die Kurzfristlagerung der kompatiblen Labware. Im Rahmen der Baufeldleerung wurde zudem die Zusammenführung der –80 °C-Lagergeräte und Stickstofflagergeräte im ehemaligen Zentrallager unterstützt sowie die Arbeiten zur Beschaffung und Implementierung des automatisierten –80 °C-Grossraumlagersystems (BIOS) zur Langfristlagerung fortgesetzt.
Klinische Datenplattform Forschung
Die klinische Datenplattform Forschung dient als Infrastruktur, um klinische Daten für Forschungszwecke weiterverwenden zu können. Insgesamt wurden 2021 in über 300 Transfers verschlüsselte Daten an 35 interne und externe Projekte geliefert. Mit dem Go-live von Clinerion konnte ein Meilenstein des Swiss Personalized Health Networks (SPHN) erreicht werden. Das System erlaubt Machbarkeitsanalysen von Kohorten aus Sets von anonymisierten strukturierten klinischen Informationen über alle fünf Schweizer Universitätsspitäler hinweg. Aktuell sind 70 Millionen Datenpunkte von über 450’000 Patient*innen erfasst.
Die klinische Datenplattform wird ständig erweitert: Neu sind die Quellsysteme ARIA (Radio-Onkologie) und Schiller (EKGs) sowie auch die Metadaten von Synedra (USZ-Langzeitarchiv) angebunden. Bevor gesundheitsbezogene Personendaten für ein Forschungsprojekt verwendet oder wiederverwendet werden, muss der Status der Einwilligung gemäss dem Ethikantrag geprüft werden. Der USZ Consent Service erleichtert diese Aufgabe, indem USZ-Mitarbeitende schnell und einfach Zugang zu den Einwilligungsdaten bestimmter Patient*innen erhalten.
Simulationszentrum
Im Simulationszentrum haben 2’938 Personen an Trainings teilgenommen (2’224 Mitarbeitende des USZ; 714 Externe). Davon haben 401 Personen ein interprofessionelles Training zum Management komplexer medizinischer Situationen im Team absolviert. 2’314 Personen haben die Wiederbelebung respektive Notfallhilfe trainiert. Für die Fort- und Weiterbildung der Simulationsinstruktorinnen und -instruktoren fanden verschiedene massgeschneiderte Veranstaltungen mit insgesamt 148 Teilnehmenden statt. Fortgeführt wurden zudem die 2020 begonnenen Prozesssimulationen für neue oder umziehende Abteilungen.
Insgesamt war die Anzahl der Kurse und Teilnehmenden auch 2021 deutlich tiefer als in den Vor-Pandemie-Jahren. Beibehalten wurden virtuelle Trainingsformate – vor allem in der Fort- und Weiterbildung. In acht Publikationen wurden Resultate wichtiger Simulations- und Teamstudien publiziert, unter anderem im British Medical Journal.
Innovation Management & Start-up Support Center
Das Innovation Management & Start-up Support Center konnte 2021 das Programm «Health Innovation Hub» erfolgreich in das Tagesgeschäft überführen. Dafür kann es sich auf ein hochkarätiges Evaluationsgremium stützen, das zu Beginn des Jahres etabliert wurde. Das Center hat im Berichtsjahr über 100 Anfragen von Start-ups oder Projektgruppen bearbeitet und 18 neue Projekte in das Programm aufgenommen. Zwei Projekte haben das Programm erfolgreich abgeschlossen und eigene Firmen gegründet. In Kooperation mit der USZ Foundation konnte das Innovation Management die Dr. Hans-Peter Wild Family Foundation als Gründungspartner für das Programm «Health Innovation Hub» gewinnen.
Zentrum Klinische Pflegewissenschaft (ZKPW)
Auch für das ZKPW war die COVID-19-Pandemie im Jahr 2021 weiterhin prägend. Dennoch konnten im Bereich Implementation Science und pflegegeleitete APN-Angebote eine Reihe von neuen Projekten lanciert und erfolgreich Drittmittel (SNF Grant und USZ-Innovationspool) eingeworben werden. Das multizentrische Projekt «Monitoring Arbeitsumgebung» und die Studie zu «Nurse Patient Interaction during the COVID-19 Pandemic» wurden erfolgreich abgeschlossen. Die Forschungsaktivitäten waren begleitet von einer regen Publikationstätigkeit. Ein weiterer Schwerpunkt des Zentrums lag auf der Entwicklung einer neuen Strategie für Forschung und Entwicklung Pflege USZ.