Berichte 2020

Kooperationen

Durch die aktuelle Entwicklung im Gesundheitswesen mit Treibern wie Spitalplanung, strukturelle Qualitätsanforderungen, Mindestfallzahlen, Ambulantisierung der Medizin und zunehmende Spezialisierung werden Kooperationen immer wichtiger. Das USZ verfügt über ein breites Spektrum an Kooperationsformen und ist somit darauf vorbereitet, Kooperationen einzugehen. 

Als Partner nimmt das USZ in verschiedenen Belangen eine Spitzenposition ein, etwa in Forschung und Lehre, in der Berufsbildung, im Bereich von Innovationen oder in der hochspezialisierten Medizin. Es zeichnet sich auch durch seine Verfügbarkeit aus, bietet es doch seine Leistungen, wo nötig, rund um die Uhr an. 

Mit zahlreichen qualifizierten Partnern ist das USZ Kooperationen eingegangen, mit denen eine integrierte Versorgung aufgebaut wird. Die Liste der Partnerschaften erstreckt sich von Kantonsspitälern über Spezialkliniken, Regionalspitäler, Rehabilitationskliniken, Alters- und Pflegezentren bis hin zu ambulanten Einrichtungen, namentlich Hausarztpraxen, Spezialpraxen, Gesundheitszentren und Spitexorganisationen. Bedeutende Beispiele dafür sind die Zusammenarbeit der Viszeralchirurgie am USZ mit dem Spital Männedorf oder im Bereich von Altersmedizin und Palliative Care mit dem Stadtspital Zürich Waid. 

Zahlreiche Partnerschaften gehen über die medizinische Leistungserbringung hinaus, namentlich in der ärztlichen Weiterbildung (Assistenzarztzeit). Die angehenden Ärztinnen und Ärzte können medizinische Grundkenntnisse erwerben und Erfahrungen sammeln mit den häufigsten Erkrankungen und Verletzungen. Weiterbildungsrotationen in Partnerspitälern – für bestimmte Fachdisziplinen auch in Praxen – gehören zu den häufigsten Gründen für Kooperationen mit dem USZ. 

Auch für die Besetzung von Kaderpositionen ist das USZ ein attraktiver Partner. Es betreibt aktive Laufbahnplanung für zukünftige Führungspersönlichkeiten, und zwar nicht nur für die Ärzteschaft, sondern auch für Pflege- und MTTB-Berufe. Dazu gehören Zusatzqualifikationen, wie zum Beispiel Schwerpunkttitel (Subspezialisierung) für die Ärzteschaft oder CAS-Lehrgänge (Certificate of Advanced Studies) für verschiedene andere Berufsgruppen. Diese werden gemeinsam mit weiteren Bildungsinstitutionen angeboten. Das USZ bietet eigene Führungsschulungen an und in Partnerschaft mit zahlreichen anderen Bildungsinstitutionen auch Management-Zusatzqualifikationen, wie zum Beispiel den CAS-Lehrgang Medical Leadership gemeinsam mit der Universität Zürich. 

Eine Partnerschaft mit dem USZ ermöglicht auch die frühe Einführung neuer Methoden, für die es wissenschaftlich fundierte Evaluationen, Schulungen oder bei Rückfragen spezialisiertes Fachwissen zur Verfügung stellt. Ein typisches Beispiel für eine solche Partnerschaft war etwa die Einführung der monoklonalen Antikörpertherapie bei COVID-19. 

Kooperationen können zahlreiche weitere Formen annehmen, wie interventionelle Leistungen von Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie, Radiologie, Kardiologie und Angiologie am Standort der Partnerinstitutionen. Verschiedene Kliniken und Institute des USZ erbringen im Hintergrund Leistungen zur Abrundung des Angebots bei Partnern etwa in Labordiagnostik, Pathologie und Infektiologie. Dazu kommen zunehmend telemedizinische Angebote, zum Beispiel in der Traumatologie, der Bildgebung oder durch das Institut für komplementäre und integrative Medizin. Telemedizinische Behandlungsunterstützung erfolgt auch bei Hirnschlägen und bei Herzproblemen sowie durch Zweitmeinungsangebote in Bereichen der Onkologie.  

Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen der UMZH

Das Koordinationsgremium Universitäre Medizin Zürich (UMZH), in dem sich das USZ nebst Vertretenden der UZH, der ETH Zürich, der Universitätsklinik Balgrist, des Universitäts-Kinderspitals und der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich engagiert, hat zum Ziel, die Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen in den Bereichen Forschung und Lehre zu koordinieren. 

Das Comprehensive Cancer Center Zurich ist ein gemeinsames Exzellenzzentrum des USZ, der UZH sowie der universitären Spitäler Universitätsklinik Balgrist und Universitäts-Kinderspital, das eine innovative Krebsforschung, exzellente Versorgung von Patient*innen mit Krebs und die interdisziplinäre Forschung sowie die Aus- und Weiterbildung fördert. 

Mit «The Loop Zurich» engagiert sich das USZ bei einem gemeinsamen translationalen Forschungszentrum. Es vereint die biomedizinische Grundlagenforschung und Bioinformatik der beiden Hochschulen UZH und ETH Zürich mit der klinischen Forschung der vier universitären Spitäler. Ziel ist es, mithilfe translationaler Forschung rasch neue Behandlungsmethoden zum Nutzen der Patient*innen zu entwickeln. 

Wichtige Kooperationen unter Partnerinstitutionen der UMZH bestehen im Zusammenhang mit der hochspezialisierten Medizin, wo Leistungen gemeinsam oder sorgfältig aufeinander abgestimmt erbracht werden. Beispiele dafür gibt es in zahlreichen Bereichen, etwa Transplantationen bei Kindern, in der Sarkomchirurgie, bei Stoffwechselleiden, bei Missbildungen und bei der kontinuierlichen Weiterbehandlung von kindlichen Erkrankungen im Erwachsenenalter.