Komplikationsraten bei Lungenkrebs
Die chirurgische Behandlung des Lungenkrebses verspricht die grösste Aussicht auf Heilung. In der Klinik für Thoraxchirurgie stehen verschiedene Operationsverfahren zur Verfügung, die je nach Stadium, Tumortyp und patientenbezogenen Faktoren zu einem individuell zugeschnittenen operativen Eingriff führen. Meist erfolgen diese Operationen in einem minimalinvasiven Verfahren. In den teils fortgeschrittenen Stadien werden anspruchsvolle und komplexe chirurgische Techniken angewandt.
Anatomische Resektionen
Im Jahr 2021 wurden 122 anatomische Resektionen (teilweise Entfernung eines Organs oder Gewebeabschnitts) durchgeführt, davon 80 Prozent minimalinvasiv. Von diesen minimalinvasiven Operationen wurden 42 (34 Prozent) roboterassistiert (RATS) und 55 (45 Prozent) videoassistiert (VATS) durchgeführt. Dieser hohe Anteil an minimalinvasiven Eingriffen bedeutet für die Patient*innen eine deutlich kürzere Aufenthaltsdauer im Spital, wie am Beispiel der Lobektomie (Standard-Resektion beim Lungenkrebs) in der nachfolgenden Tabelle gezeigt wird.
Die European Society of Thoracic Surgeons (ESTS) monitorisiert die durchgeführten thoraxchirurgischen Operationen in Europa. Im europäischen Vergleich werden nur rund 50 Prozent minimalinvasiv operiert (ESTS Silver Report 2014–2021). Die Thoraxchirurgie am USZ ist deutlich über diesem aktuell hohen europäischen Schnitt.
Die Lobektomie ist die Standard-Resektion beim Lungenkrebs. Bei kleineren Tumoren bis zwei Zentimetern ist unter bestimmten Voraussetzungen eine anatomische Resektion nicht des ganzen Lungenlappens, sondern nur eines (oder mehrerer) Segmente(s) bei Erhaltung einer grösseren Lungenfunktionsreserve möglich. Am USZ wird diese Technik zunehmend angewandt.